Tips und Tricks zu Artemien

 Hier sind ein paar allgemeine Tips und Tricks bzgl. der Aufzucht und Haltung von Artemien, die ich mir angelesen und/oder selbst-probiert habe.

Wird regelmäßig erweitert/ergänzt/verbessert, also, schlagt mich nicht gleich, wenn es mal wo zwickt und zwackt ^^


Das Wasser -> Die Haltung klappt gut im stillen Mineralwasser, das Günstige aus dem Supermarkt, grade, wenn man die Wasserwerte seines Leitungswassers nicht kennt. Es geht auch altes Aquarium Wasser, sofern es brauchbar und nicht durch Medikamentenrückstände etc. verunreinigt ist.

Das Salz -> Hier soll wohl vieles funktionieren, solange es keine Trennmittel oder Jod enthält. Sogar von Spülmaschinensalz habe ich schon gelesen, wobei dies wohl nur für den Schlupf benutzt wurde und nicht zur längeren Hälterung/Aufzucht. Ich selbst benutze hier ein Gemisch aus dem Artemia-Salz von Hobby (mit Spurenelementen, Phytoplankton etc.) und herkömmlichen Speisesalz ohne Zusätze (klumpt so schön ^^). Wir brauchen das Salz, wenn alles gut läuft, auch nur einmal alle paar Jahre.

Wichtige Ergänzung:

Ich hatte große Probleme mit dem Phytoplankton in Verbindung mit der Nährlösung in den Artemientüten aus dem Handel. Mein 30L Tank lief schon recht stabil, nach zwei Tüten mit erwachsenen Lebendfutter-Artemien explodierte "das Leben" in wenigen Tagen und machte das Wasser so "dicht", das keine Artemien das überlebten. Unterm Mikroskop wimmelte es derart vor winzigem Zooplankton, dass ich das Becken schlussendlich für mehrere Tage stromlos geschaltet habe.

Fortsetzung folgt, .........

Die Salzkonzentration -> Hier reichen die Infos von 10/15g pro Liter, bis zu 100g pro Liter. Ich halte mich bei allen meinen Pötten bei 30g pro Liter. Ich berechne das Nettovolumen (oder fülle einfach via 1L-Messbecher um) und wiege das Salz mittels Haushaltswage ab. Ich rühre meine Mischung immer im Messbecher an und fülle dann in den Behälter um.

Bodengrund -> muss nicht, aber etwas feiner Sand als Besiedlungsfläche für Algen und co. schaut gleich nicht ganz so "laborig" aus ^^ Grober Kies oder Sand wird zu porig und kann wie im Süßwasser-Aqua schnell zu Problemen führen. Wir wollen den Mulm oben und sichtbar behalten, denn unsere Krebse "kauen" den regelmäßig nach Fressbarem durch.

Dekoration -> muss auch nicht, aber wer das Schloss im Tank toll findet ->why not? Bei richtigen Steinen/Kieseln auf Kupfereinschlüsse, Löcher und scharfe Kanten und Ecken achten. Artemien sind nicht die hellsten Kerzen im Leuchter. Bei Kunststoff-Deko würde ich nochmal auf die generelle Salzwasserfestigkeit achten.

Technik -> Licht und Luft empfinde ich als must have. Ein (Nord- Ost- oder West-) Fenster ist gut fürs grüne Wasser und Algenwachstum generell. Südfenster können schnell zu warm werden, ggfl. etwas schattieren. Eine Aquarium-Stab-Heizung oder Heizmatte hängt von der Art der zu haltenden Artemien ab. Einige mögen es wärmer als 24°C, anderen reicht schon 20°C. Hier einfach die einzelnen Arten unterscheiden.

Und Wasser ist nicht gleich Wasser -> Auf den PH-Wert achten, unsere Krebschen mögen ihn gerne etwas über 8 und das Salz reicht da, zumindest bei mir, nicht ran. Die Algen, sofern verfügbar und angepasst ans Salzwasser, haben zumindest in der Einlaufphase der Behälter ebenfalls etwas Hunger, ein paar Tropfen von einem handelsüblichen Pflanzendünger oder Aquarium-Dünger erfüllen da ihren Zweck. Einen guten Wasseraufbereiter bei Leitungswasser und etwas Starterbakterien (denen ist egal ob Salzig oder Süß ^^) wenn zur Hand schaden auch nicht.

Die Einlaufphase -> Halte ich für sehr wichtig. Gemeinhin heißt es, gib dem Salzwasser drei Tage Zeit um aus zu reagieren. Ich würde es eher wie in einem richtigen Aquarium halten und wenigstens eine Woche mit dem Besatz warten. Auch so ein Tank kann einen Nitritpeak bekommen, grade wenn wir schlecht oder gar nicht impfen (auch mit Futter) ist dieser vorprogrammiert.

Das Futter -> Unsere kleinen Krebse schlucken im Grunde alles, was in die Kauleiste passt und halbwegs verwertbar ist. Es muss nur klein genug und vor allem - immer verfügbar - sein. 

Die frisch geschlüpften Nauplien füttere ich am zweiten Tag nach dem Schlupf der ersten Kleinen. Warum schon am zweiten und nicht am dritten Tag, wie überall propagiert? Die Kleinen häuten sich das erste Mal nach ca. 6 bis 16h und das braucht viel Kraft. So viel Kraft, das sie als Futtertiere hinterher so gut wie Wertlos sind. Ich frage mich nun, rein von der Logik her, woher nehmen die Lütten hinterher die Kraft zum paddeln und zum futtern, wenn der Dottersack nur über die erste Häutung reichte und im Wasser noch nichts wirklich zu knabbern ist? 

Dazu habe ich es mit der ebenfalls oft beschriebenen "Trüb-Fütterung" probiert. Das Bedeutet, man schmeißt im regelmäßigen Abständen soviel Futter in den Behälter, bis man nicht mehr hindurch schauen kann (und die kleinen Hopser sprichwörtlich im Futter stehen). Mag bei Alten und im großen Stil klappen, beim ersten oder fünften oder zehnten Versuch Babys groß zu bekommen, ist das Gift. Mein Fazit zur Trüb-Fütterung: Mehrmals probiert und ständig Totalausfälle bei den Kleinen gehabt. Wirklich, vorher zappelte es fröhlich im Behälter, nach der noch zaghaften Trüb-Fütterung alle weg. Frustrierend.

Heute füttere ich die Kleinen nicht mehr "trüb", sie sollen ja noch schwimmen können und nicht im Wasser stehen (und ersticken, was ich durch die plötzliche Futterlast vermute). Heute gebe ich nur noch wenige Tropfen eines abgestandenes Spirulina-Wasser-Gemisches ins Aufzuchtwasser. Dann lieber mehrmals täglich wenige Tropfen als einmal täglich viel.

Das Futter, was es in diesen Aufzuchtsets dazu gibt (ja, ich gestehe, mein erster Versuch war so ein Set) nutze ich eher zum Behälter-vor-impfen und weniger als wirkliches Futter. Es ist sehr krümelig, löst sich, selbst wenn man kräftig rührt, nur schlecht auf, sinkt zu schnell zu Boden und man ist geneigt, schnell viel zu viel zu füttern. Im Grunde zur Anzucht unbrauchbar.

Ich füttere nur noch Micro-Algen der Sorten Spirulina, in Pulverform wie im lebenden Ansatz (Lebend-Import aus Schweden), und zusätzlich noch Chlorella im Fensterbank-Daueransatz. Bei der Chlorella habe ich gelesen, das diese zu groß für erwachsene Artemien sein soll, da brauche ich aber noch eigene Erfahrungen. Meine Babys bekommen z.Z. Tröpfchenweise eingeweichtes Spirulina-Pulver, mehr nicht.

Es wird auch oft zu Trockenhefe geraten. Mein Rat dazu: Wenn ihr Kleine großziehen möchtet und noch nicht die große Erfahrung dabei habt, Finger weg von Trockenhefe. Die Dosierung ist wirklich Tricky und nachdem ich gesehen habe, wie große weibliche Artemien nach nur wenig Hefefütterung sprichwörtlich ausgerastet sind, und das auf keine lustige Art und Weise, möchte ich von Hefe schlicht ganz abraten. Dann noch lieber gemahlenes Fischfutter als Proteinnahrung. Kostet etwas mehr, klar, aber sicher ist hier wirklich sicher. Es gibt genug Sorten Staubfutter für Babyfische und sollte man sich mal bei der Dosierung vertun, haut es einem auch nicht gleich die Wasserwerte ins Kellergeschoss.

Fortsetzung folgt ......


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